Starke Wirtschaft beginnt vor Ort – bei den Kleinen, die Großes leisten.
- Max Lercher
- 15. Apr.
- 2 Min. Lesezeit
Manche reden über die Wirtschaft, als wären es nur Großkonzerne und internationale Investoren. Aber die Wahrheit ist: Unsere Wirtschaft – die, die unsere Städte und Gemeinden trägt – sind die Kleinen. Die Bäckerin, der Installateur, die Tischlerin, der Grafiker, der Friseur, die Kreativarbeiterin. Sie alle machen möglich, was wir oft für selbstverständlich halten.
64 Prozent aller Unternehmen in der Steiermark sind Ein-Personen-Unternehmen. Dazu kommen tausende kleine und mittlere Betriebe, die Lehrlinge ausbilden, Lehrlinge übernehmen, Steuern zahlen und in der Region investieren. Das sind keine Randfiguren – das sind tragende Säulen unserer Wirtschaft.
Doch genau diese Menschen spüren die Krise am härtesten. Hohe Energiekosten, lange Wartezeiten bei Förderungen, fehlende soziale Absicherung – und ständig neue bürokratische Hürden, die ihnen die Zeit stehlen, die sie eigentlich für ihre Arbeit brauchen.
Ich habe genug von einer Politik, die Kleinbetriebe lobt – und sie dann im Stich lässt.
Ich will, dass Selbstständige nicht das Gefühl haben müssen, sie wären Menschen zweiter Klasse, wenn sie krank werden, ein Kind bekommen oder scheitern. Wer ein Unternehmen führt, verdient Respekt – und Sicherheit.
Deshalb sage ich klar: Es braucht einen Systemwechsel – auch in der Wirtschaftspolitik.
Krank sein darf für Selbstständige nicht existenzbedrohend sein.
Wer ein Kind bekommt, braucht echte Unterstützung – nicht bürokratische Hürden.
Und wer in der Region investiert, muss nicht monatelang auf Förderzusagen warten.
Gleichzeitig müssen wir den Mut haben, die Digitalisierung voranzutreiben – nicht nur bei Start-ups, sondern auch bei Handwerksbetrieben, im Tourismus und bei traditionellen Gewerben. Das geht aber nur, wenn die öffentliche Hand verlässlich investiert und fördert – ohne dass man drei Formulare und vier Stempel braucht.
Für mich ist klar: KMU und EPU sind nicht nur wirtschaftlich wichtig – sie sind demokratierelevant. Denn sie sorgen für Eigenständigkeit, regionale Wertschöpfung und soziale Stabilität. Wenn wir wollen, dass unsere Ortskerne lebendig bleiben, dass Menschen in ihrer Region Arbeit finden und dass Unternehmertum nicht zum Risiko, sondern zur Chance wird – dann müssen wir endlich ernst machen mit einer echten Kleinunterstützungspolitik.
Ich stehe an der Seite derer, die täglich Verantwortung übernehmen – ohne Sicherheitsnetz, ohne großen Apparat im Hintergrund.Sie verdienen eine Politik, die nicht nur zuschaut, sondern anpackt.Weil Wirtschaft eben nicht nur dort passiert, wo es laut ist – sondern genau da, wo Menschen mit Mut, Können und viel Herzblut etwas aufbauen.
Und genau dort beginnt der Aufbruch, den ich mir für die Steiermark wünsche.